Deutliche Verjüngung im Gemeinderat, Vereidigung und Dank an die ausgeschiedenen Mitglieder, Josef Zölch war 42 Jahre“ dabei
Reuth bei Erbendorf. (ang) In der konstituierenden Sitzung begrüßte der alte und neue Bürgermeister Werner Prucker die neue, deutlich verjüngte Zusammensetzung seines Gemeinderates. Vor der Vereidigung der fünf Neuen stand als erster Punkt die Verabschiedung der durchwegs langjährigen Gremiumsmitglieder, die allesamt freiwillig ihrer Sitz räumten, auf der Tagesordnung. Seit 1978 ohne jegliche Unterbrechung stellte Josef Zölch im Gemeinderat seine politische Bereitschaft in den Dienst seiner Gemeindebürger. Bis 1996 war er nicht nur Vertreter der CSU-Fraktion im Gremium, sondern als Presseberichterstatter stets ganz nahe am Geschehen. Drei Wahlperioden stand er dann als erster Bürgermeister dem Gemeinderat vor und auch nach seinem Verzicht auf eine Fortsetzung des Amtes vor sechs Jahren, kandidierte Josef Zölch in verantwortungsvoller Weise nochmals für den Gemeinderat. „Es ist ja durchaus nicht überall selbstverständlich, dass ein ehemaliger Bürgermeister, der noch im Gremium sitzt, mit seinem Nachfolger ein derart gutes Verhältnis hegt“, bekräftigte Werner Prucker mit einem Blick der Dankbarkeit. Jeweils 24 Jahre gehörten Bernhard Adam (CSU) und Edgar Wagner (Freie Wähler) dem Gemeinderat an, Edeltraud Frank war seit 2002 und Sebastian Hösl seit 2008 Mitglied des Gemeinderats, beide auf den Stühlen der SPD-Fraktion. Prucker dankte den fünf scheidenden Räten für ihren langjährigen ehrenamtlichen Einsatz, ihr stets engagiertes und umsichtiges Wirken für die vielen Entscheidungsfindungen am Ratstisch und überreichte jedem eine Urkunde und eine Tropfen Steinwaldgeist für nunmehr hoffentlich „ruhigere Stunden“.
Auf den fünf frei gewordenen Stühlen nahmen zur konstituierenden Sitzung die Neuen Lisa Prucker, Anton Kick (beide Freie Wähler), Stefan Adam, Martin Käß (beide CSU) und Raimund König als Comeback-Mann der Sozialdemokraten Platz. Mit Abstand und Respekt schworen die fünf Neuen ihre Tätigkeit in einen konstruktiven Dienst für die Gemeinde und deren Bürger zu stellen. Für den Posten des Bürgermeister-Stellvertreters wurden zwei Vorschläge eingereicht, dass Neugirg-Duell wurde letztlich zugunsten des bisherigen zweiten Bürgermeisters Johann Neugirg (Freie
Wähler) mit 7:5 Stimmen bei einer Enthaltung entschieden, Helmut-Stefan Neugirg gratulierte als fairer Verlierer. Im dreizehnköpfigen Gremium einschließlich dem Bürgermeister haben die Freien Wähler künftig sieben, die CSU vier und die SPD zwei Stimmen. Als Fraktionssprecher und deren Stellvertreter wurden für die Freien Wähler Albert Bader und Johann Neugirg, für die CSU Helmut-Stefan Neugirg und Josef Selch und für die SPD Irene Meinzinger und Raimung König benannt.
Neben dem Beschluss, nur einen Stellvertreter für den Bürgermeister zu berufen, war der Neuerlass der überarbeiteten Geschäftsordnung der Zweite für das neue Gremium. Wichtigste Punkte des Entwurfs waren Änderungen in den Ausschussbesetzungen und die Erhöhung des eigenmächtigen Handlungsspielraum für den Bürgermeister bei terminlich vordringlichen Maßnahmen von 3 000 auf 5 000 Euro. Ausser der nur in beratender Funktion tätigen Ausschüsse für das Haupt- und Finanzwesen und dem Bausektor ist nach Vorgaben der staatlichen Rechnungsprüfungsstelle künftig ein Rechnungsprüfungsausschuss notwendig. In diesem neuen Kontrollgremium sind die Freien und die CSU jeweils mit zwei und die SPD mit einem Mitglied vertreten, Vorsitzender ist Peter Schieder von den Freien Wählern. Als stimmberechtigte Mitglieder bei den Gemeinschaftsversammlungen der Verwaltungsgemeinschaft werden neben dem Bürgermeister Helmut-Stefan Neugirg (Josef Selch) und Johann Neugirg (Albert Bader) entsandt. Zum Abschluss gab Werner Prucker bekannt, dass die erste Arbeitssitzung des Gemeinderats bereits am Mittwoch, den 20. Mai stattfindet.
