Bauantrag für 40 Meter hohen Funkmast abgewiesen. – Landschaftsbild wäre massiv beeinträchtigt.
Reuth bei Erbendorf. (ang) Ein Punkt auf der Tagesordnung sorgte nicht nur für reichlich Diskussionsstoff, sondern auch dafür, dass nach langer, auch durch Corona bedingter Abstinenz wieder einige Zuhörer der Gemeinderatssitzung beiwohnten. Der Antrag, mit dem die Deutsche Funkturm GmbH die Absicht der Errichtung eines 40 Meter hohen Stahlgittermastes als Träger für Mobilfunkantennen zum Ausdruck brachte, fand nicht nur bei den Gremiumsmitgliedern ablehnende Haltung. Das Bauwerk solle nur 25 Meter neben der als Naturdenkmal geschützten Allee zwischen Reuth und Premenreuth, etwa 150 Meter östlich von Klausen errichtet werden. Der Turm würde sogar die im Blickfeld befindliche Pfarrkirche in Premenreuth noch um zehn Meter überragen.
Der Bürgermeister erläuterte, dass es bereits 2020 eine Anfrage der Firma Abel bei Grundstückseigentümern über einen Standort gab, der sich mehrere hundert Meter weiter nördlich befindet. Nachdem nach diversen Nachfragen keine Rückmeldungen eingingen, erstaunte es umsomehr, dass nun vor etwa sechs Wochen die Planungsaunterlagen mit dem eingangs erwähnten Standort der Verwaltung vorgelegt wurden.
Nach ausgiebiger Darlegung des bisherigen Verlaufs des Verfahrens und nach zahlreichen, ausgiebigen Redebeiträgen fasste der Gemeinderat den einstimmigen Beschluss, das Vorhaben abzulehnen. Vordringliche Gründe für das „Nein“ seien die zu erwartenden baulichen Beeinträchtigungen des Orts- und Landschaftsbildes, sowie denkmalschützerische Bedenken mit Blickfeld auf die historische Allee. Sollte es dennoch zu einer Baugenehmigung kommen, wird die Gemeinde auch den Einsatz von Rechtsmitteln nicht scheuen, so die Gemeinderäte im Einklang. Zudem gelangte das Gremium zu der Ansicht, dass die vorhandene Netzabdeckung durchaus ausreichend und deshalb kein weiterer Antennenstandort erforderlich sei. Sollte der Bau letztlich dennoch unausweichlich sein, so müssen vom Vorhabensträger Alternativstandorte genannt werden.
Abschließend der Sitzung informierte Bürgermeister Werner Prucker, dass die alljährlichen Rissesanierungen auf den Gemeindestraßen auf einer Gesamtlänge von 4009 Metern durchgeführt wurden. In den nächsten Tagen wird die Firma Braun auch die eigentlich schon im Vorjahr vorgesehenen diversen Asphaltierungsarbeiten erledigen. Die neue Homepage der Gemeinde soll nach Auskunft der Verwaltung bis Ende Mai oder Anfang Juni online gehen. Schließlich teilte der Bürgermeister mit, dass es in den nächsten zwölf Monaten Bürgerbefragungen durch das evangelische Hilfswerk geben wird. Dazu soll in den Gemeinden Reuth, Krummennaab und Friedenfels der Bedarf an Kurzzeitpflege, Tagespflege oder ähnlichen sozialen Einrichtungen ermittelt werden.