Gesamtvolumen von 3 304 931 Euro. – Stabilisierungshilfe erlaubt Handlungsspielraum
Reuth bei Erbendorf. (ang) Mit einem Dank an Kämmerer Bernhard Frummet, den Mitgliedern des Finanzausschusses und allen, die an der Ausarbeitung beteiligt waren, verabschiedeten die Gemeinderäte einstimmig die Haushaltssatzung 2020. Der Haushaltsplan umfasst in Einnahmen und Ausgaben im Verwaltungshaushalt 2 203 431 Euro und im Vermögenshaushalt 1 101 500 Euro, schließt als mit einem Gesamtvolumen von 3 304 931 Euro ab.
Bürgermeister Werner Prucker und die Fraktionssprecher bewerteten es positiv, dass ein weiterer Schuldenabbau um 60 000 Euro möglich ist, was bei einem Schuldenstand von voraussichtlich 726 214 Euro trotz leicht rückläufiger Bevölkerungszahl eine Prokopfverschuldung von 639,27 Euro (Vorjahr: 660,73 Euro) entspricht. Einig waren sich die Gremiumsmitglieder, dass dies nur durch die staatlichen Sonderzuwendungen (Stabilisierungshilfen) möglich sei, was auch zusätzlich Handlungsspielraum für anstehende Großprojekte wie Gasthaus Bauer, Kanalsanierungen, Bahnhofscafe, Grunderwerb für Baugebietsausweisung, sowie Straßenunterhalt erlaubt. Auch für das laufende Jahr hat die Gemeinde ihre geforderten Hausaufgaben erledigt, um wieder in den eventuellen Genuss der Investitionshilfe zu kommen (wir berichteten).
Die für die Bürger wichtigsten Zahlen im Verwaltungshaushalt: Einnahmen (Vorjahr in Klammern): Zuweisung Straßenunterhalt 46 200 Euro (46 200), Wassergebühren 60 000 Euro (60 000), Abwassergebühren 230 000 Euro (130 000), Grundsteuer A 22 000 Euro (20 000), Grundsteuer B 71 000 (68 000), Gewerbesteuer 150 000 Euro (50 000), Einkommensteueranteil 507 760 Euro (501 990), Schlüsselzuweisung 701 384 Euro (648 116), Umsatzsteuer 14099 Euro (14 043), Konzessionsabgabe 25 000 Euro (25 000) und Landeszuschuss Kindergarten 170 000 Euro (160 000). Im Vermögenshaushalt sind an größeren Einnahmen veranschlagt: Investitionspauschale 151 437 Euro (126 500), Grundverkauf 25 000 Euro, Zuführung vom Verwaltungshaushalt 520 621 Euro (306 701) und die Entnahme aus Rücklagen 58 442 Euro (im Vorjahr null Euro).
Die Positionen auf der Ausgabenseite im Verwaltungshaushalt:
Personalausgaben einschließlich Bürgermeister 149 800 Euro (143 620), Schulverbandsumlage 135 000 Euro (135 000), Personalkosten Kindergarten 300 000 Euro (260 000), laufender Straßenunterhalt 50 000 Euro (50 000), Wasserbezug Steinwaldgruppe 55 000 Euro (43 000), Kreisumlage 450 000 Euro (460 120), Gewerbesteuerumlage 15 000 Euro (12 000), VG-Umlage 150 000 Euro (150 000), Umlage für Kläranlage 90 000 Euro (70 000), Zuführung zum Vermögenshaushalt 520 621 Euro (306 701) und Schuldendiest Zinsen 40 000 Euro (45 000). An Ausgaben im Vermögenshaushalt sind angesetzt: Schuldendienst Tilgung 60 000 Euro (127 000), Tiefbaumaßnahmen Straße und Gehweg 165 000 Euro (680 000), Kanalbau KFB-Tilgung 19 500 Euro (19 500), Kanalsanierungen 200 000 Euro und der Erwerb von Grundstücken 300 000 Euro (135 000).
Abschließend der letzten Gemeinderatssitzung in der „alten Besetzung“ wünschte der Bürgermeister allen Gremiumsmitglieder gerade in der bestehenden Situation beste Gesundheit, was natürlich auch für seine gesamte Bürgerschaft gilt. An diese richtete Prucker auch die dringende Bitte, sich an die gegebenen Vorgaben zu halten und auch im ländlichen Bereich die Kontakte nur im Bereich der im Haushalt lebenden Personen zu halten, „zu unserem eigenen Schutz und vor allem der im Gesundheitsdient und Pflegebereich tätigen Kräfte“! Er freue sich, wenn Familien im Garten das heuer etwas andere Frühlingserwachen mit Grillabenden feiern können, trotzdem verwies er auf Einhaltung bestimmter Regeln. So ging bei der Gemeinde eine Beschwerde ein, dass ein Grillfreund in seinem Garten ein „Lagerfeuer“ mit mehreren Meter hohen Flammen schürte. „Gegen Feuerschalen ist sicherlich nichts einzuwenden, aber polizeiliches Eingreifen sollte doch im Sinne aller nicht notwendig sein“, appellierte der Bürgermeister an die Vernunft und gegenseitige Rücksichtnahme.